Das Jahr 2021 ist ein ganz besonderes Festjahr. Wir erinnern uns daran, dass es seit 1700 Jahren Jüdische Gemeinden bei uns gibt. Das wissen wir, weil das Bestehen der Kölner Synagogengemeinde vor 1700 Jahren urkundlich belegt wurde und dies Dokument erhalten ist. Unterschiedliche Projekte wurden für das Festjahr geplant. Eine ökumenisch verantwortete Kampagne sticht besonders heraus: #beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst ermutigt, sich die einzigartige Beziehung zwischen Christentum und Judentum bewusst zu machen. Ihr Anliegen ist es, ein Zeichen zu setzen gegen den zunehmenden Antisemitismus, der auch christliche Wurzeln hat. Dabei ist der Grundgedanke, die Gemeinsamkeiten mit unseren jüdischen Geschwistern im Festkreis des Jahres und im religiösen Leben aufzeigen, um auf diese Weise zum einen die Geschwisterlichkeit der jüdischen und christlichen Traditionen zu verdeutlichen und zum anderen auch die unterschiedlichen Traditionen zwischen unseren Religionen zu benennen. Das Stichwort „beziehungsweise“ lenkt den Blick auf die verbindenden biblischen und theologischen Grundlagen und zugleich auf die unterschiedlich gelebten Beziehungsweisen zwischen Christentum und Judentum. In respektvoller christlicher Bezugnahme auf das vielfältige und reiche jüdische Leben soll so dem Antisemitismus mit einer kreativen und emotional gewinnenden Kampagne begegnet werden. Herzstück der Kampagne sind 12 Monatsblätter, die ab Januar 2021 in Gemeinden, Schulen und anderen Einrichtungen ausgehängt oder auf Social Media veröffentlicht werden können. Weiterführend werden unter einem QR-Code die Themen der Monatsblätter vertieft und zusätzliche, vor allem religionspädagogische Materialien angeboten. Im ökumenischen Kreis der Beauftragten für den jüdisch-christlichen Dialog in NRW in Abstimmung mit dem Rabbiner von Köln haben wir einen gemeinsamen Text der Monatsblätter erarbeitet, der von den Bistümern und Landeskirchen in NRW gemeinsam getragen wird. Sie finden die Plakate zum Anschauen und Herunterladen auch über die Homepage der Lippischen Landeskirche (lippische-landeskirche.de). Pastorin Bettina Hanke-Postma, Beauftragte für Jüdisch-Christlichen Dialog in Lippe, evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lippe