Mehr als drei Jahre hat es gedauert, aber nun konnte Muntari Adam aus Ghana endlich nach Lippe zurückkehren. Ende Juni wurde er von lippischen Freunden am Flughafen Düsseldorf abgeholt und bezog in Blomberg seine neue Bleibe. Damit hat eine lange belastende Geschichte für den inzwischen 38-Jährigen ihr hoffentlich gutes Ende gefunden.

Muntari Adam war im November 2019 nach gut fünfjährigem Aufenthalt in Cappel in sein Herkunftsland Ghana abgeschoben worden. Die Umstände der Abschiebung waren umstritten. In Ghana selbst hatte er keine Familie, keine Arbeit und keine Anknüpfungspunkte mehr und war auch gesundheitlich angeschlagen. Nur die Unterstützung von Kirche und Freunden aus Lippe ermöglichte ihm ein Überleben.

Muntari Adams persönliche Geschichte bis zur jetzigen Rückkehr in das für ihn heimische Lippe ist für viele unvorstellbar. Er wuchs im Norden Ghanas auf. Mit 17 Jahren musste er erleben, dass seine ganze Familie bei einem Massaker umkam, Haus und Habe wurden verbrannt. Er ging nach Libyen und fand dort Arbeit. Neun Jahre später aber versank Libyen in Bombardierungen und Bürgerkrieg und Muntari Adam wurde von Milizen unter Gewaltandrohung in ein Boot nach Italien gesetzt. Dort wurde ihm wie vielen anderen weder Unterkunft noch Gesundheitsversorgung gegeben, er erkrankte, versuchte es in anderen europäischen Ländern, wurde aber wieder nach Italien zurücküberstellt. In Deutschland schließlich blieb er u.a. nach einem Kirchenasyl in der Kirchengemeinde Cappel, bis er dann 2019 nach Ghana abgeschoben wurde, in das Land, das er vor 17 Jahren verlassen hatte und das seine Heimat nicht mehr war.

Nach der Abschiebung gab es viele Bemühungen von Freunden, der Kirchengemeinde Cappel-Istrup und aus der Landeskirche, Muntari Adam über ein Arbeitsvisum eine Wiedereinreise nach Deutschland zu ermöglichen. Dies ist nun nach vielen Anschreiben, Telefonaten und Mails gelungen: Adam wird mit einem Stellenanteil als „Ökumenischer Mitarbeiter im Sozialdienst“ in der Ev.-ref. Kirchengemeinde Cappel-Istrup beginnen und in einem Erprobungsraum bei interkulturellen Projekten mitarbeiten.

Lippe, besonders Cappel, und viele Menschen hier waren Muntari Adam zur Heimat geworden. Wir hoffen, dass Muntari nun endlich bei uns zur Ruhe kommen kann. Ein gutes Netzwerk im und um den Blomberger Raum wird ihn beim Wiederankommen unterstützen.

Als Kirchengemeinden bieten wir Muntari eine Perspektive für seinen Verbleib in Lippe. Um einen Weg für Muntari zu ebnen, fallen Kosten an für die angetretene Rückreise von Ghana, für Unterkunft, Wohnungsmiete und Anfang hier in Deutschland.

Daher brauchen wir Ihre Unterstützung für den Start in Lippe, damit Muntari gut ankommen kann, sich wieder etabliert und für die Zukunft sich selbst eine hoffnungsvolle Lebensperspektive eröffnen kann!

Helfen Sie Muntari mit Ihrer Spende, damit er eine Lebensperspektive in Lippe entwickeln kann!

Spendenkonto: Ev.-ref. Kirchengemeinde Cappel-Istrup
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Stichwort: 0301 Flüchtlingsarbeit