Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit in Lippe am Beispiel Blombergs

Erinnerung an den Theologen Anton Prätorius

Gemeindeabend am 26. Oktober 2023 um 19.00 Uhr im Gemeindehaus Im Seligen Winkel

Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit gehören auch zur Geschichte von Lippe. Die erhaltenen Akten der Prozesse belegen, dass es in Lemgo 209 und in der übrigen Grafschaft 221 Verfahren gegeben hat.

In Blomberg sind drei Hexenprozesse aktenkundig: Es handelte sich um Verfahren gegen Ilse Winter und Gese Henneke aus Donop sowie Catharina Hilker aus dem damals so geschriebenen Kleinen Marpe. Dabei muss deutlich hervorgehoben werden, dass es keine sogenannten „Hexen“ gegeben hat. Auch die Blomberger Verfahren belegen, dass Menschen durch die Folter zu „Hexen“ gemacht wurden.

Damals gab es einzelne mutige Menschen wie den Jesuiten Friedrich Spee von Langenfeld, die gegen die Hexenprozesse ihre Stimme erhoben haben. Ein weiterer Theologe ist der weniger bekannte Pfarrer Anton Prätorius aus Lippstadt. Sein Werk über „Zauberey und Zauberer“ aus dem Jahr 1602 wird vorgestellt – besonders seine Argumente gegen die Anwendung von Folter in Gerichtsverfahren.

Die im Jahr 2012 verfasste Blomberger Erklärung zur „Unzerstörbaren Menschenwürde“ wird in Erinnerung gerufen, da sie nichts an ihrer Aktualität eingebüßt hat.

Pastorin Bettina Hanke Postma aus Reelkirchen wird den Gemeindeabend am 26. Oktober  gemeinsam mit Pastor Maik Fleck aus Detmold im großen Saal des Gemeindehauses im Seligen Winkel gestalten.